Bremen-Blumenthal (Bahrsplatte)

Außenlagerthemenmappe der Ausstellung "Zeitspuren". Informationstext, Berichte und Dokumente. Im September 1944 errichtete die SS in Bremen-Blumenthal ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme. Am 6./7. September wurden zunächst etwa 800 Häftlinge dorthin verlegt. Das Lager befand sich auf der Bahrsplatte, einer großen, direkt an der Weser gelegenen Freifläche in Blumenthal. Die Häftlinge wurden für Arbeiten in der größten Bremer Werft, Deschimag (Deutsche Schiffs- und Maschinenbau AG), eingesetzt, die zum Krupp-Konzern gehörte. Ein Kommando wurde täglich per Schiff auf der Weser stadteinwärts zum etwa zehn Kilometer entfernten Stammwerk der Werft in Bremen-Gröpelingen transportiert. Nachdem der Transport durch die zunehmenden Bombenangriffe der Alliierten zu gefährlich geworden war, wurde dieses Kommando im Dezember 1944 in das Außenlager Bremen-Schützenhof in der Nähe der Werft verlegt. Das zweite große Arbeitskommando des Lagers arbeitete ebenfalls für die Deschimag. Jedoch hatten die hier eingesetzten Häftlinge einen Fußmarsch von etwa einem Kilometer zu ihrem Arbeitsplatz zurückzulegen. Die Deschimag hatte dort einen Teil des Fabrikgeländes der nahe gelegenen Bremer Wollkämmerei gemietet und setzte die Häftlinge zum Bau von Turbinen für U-Boote ein. Nach Überstellung des Kommandos ins Außenlager Bremen-Schützenhof wurde das Außenlager Blumenthal mit neuen Häftlingen aus dem Hauptlager Neuengamme auf 1000 Häftlinge verstärkt. Eine größere Häftlingsgruppe stellten die sowjetischen Gefangenen, außerdem befanden sich Häftlinge aus Frankreich, Belgien und Polen im Lager. Mehrere hundert Gefangene waren jüdischer Herkunft; sie gehörten wahrscheinlich mehrheitlich dem Kommando an, das im Dezember zum Außenlager Bremen-Schützenhof überstellt wurde. Lagerführer des Außenlagers war der von der Wehrmacht überstellte Oberfeldwebel Richard-Johann vom Endt, der bei Übernahme der Funktion den Rang eines SS-Oberscharführers erhielt.


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Art des Mediums:
Text
Format:
Digitales Medium
Sprache:
Deutsch
Herausgeber:
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Veröffentlicht:
Hamburg: KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Erscheinungsjahr:
2006
Signatur:
J9.5.1012
Rechtliche Bedingungen:
alle Rechte vorbehalten



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