„Euthanasie“ (Rathausausstellung 2014)

Die Morde an Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen in Hamburg im Nationalsozialismus

Auch in Hamburg gab es zahlreiche Frauen, Männer und Kinder, die dem staatlich organisierten Massenmord, den „Euthanasie“-Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus, zum Opfer fielen.

Aufgrund psychischer Krankheiten, körperlicher Beeinträchtigungen, oder weil man sie als „gefährlich“ und „asozial“ einstufte, galten sie als „lebensunwert“. An den Verbrechen beteiligt waren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Pflege - und Fürsorgeheimen, Ämtern und Behörden, Krankenhäusern, der Hamburg Universität sowie die Einrichtungen der NSDAP.

Nach dem Kriegsende wurden die Verantwortlichen, die Mitglieder der NS-Führung, Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegepersonal fast ausnahmslos nicht strafrechtlich verfolgt, sondern arbeiteten weiterhin, zum Teil als hochangesehene Mitglieder der Gesellschaft.

 

Gruppenfoto: Die Bewohnerinnen der Alsterdorfer Anstalten, teilweise im Rollstuhl, gemeinsam mit ihren Pflegerinennen in Schwesterntracht
Bewohnerinnen der Alsterdorfer Anstalten und Pflegepersonal, 1938. (Archiv der Evangelischen Stiftung Alsterdorf)

Die historische Aufarbeitung der Thematik entwickelte sich aus den Forschungen der jüngeren Generation, die zu Beginn der 1980er Jahre die öffentliche Diskussion um die „Euthanasie“-Verbrechen anregten.

Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte der „Euthanasie“ in Hamburg und nimmt Bezug auf mitwirkende Institutionen und Verantwortliche. Es werden Einzelschicksale beschrieben und die Entwicklungen der Nachkriegszeit aufgezeigt, in der die Täter nicht belangt und die Opfer nicht anerkannt wurden.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Herbert Diercks (KZ-Gedenkstätte Neuengamme). Weitere Mitarbeit erfolgte durch Karin Schawe (KZ-Gedenkstätte Neuengamme) sowie die Praktikant*innen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme Stina Meier, Marc Phillip Reißenweber, Ann-Christin Sager und Yasemin Savran. Die Recherchen und Textkorrekturen wurden außerdem unterstützt von Gabriele von Malottki, Elisabeth Schulte, Hildegard Thevs und Ingo Wille.

Vertiefendes Material zum Thema in der Lernwerkstatt Rathausausstellung 2014 – Tafel 01: Titelseite Rathausausstellung 2014 – Tafel 02: Die Propagierung der "Vernichtung lebensunwerten Lebens" vor 1933 Rathausausstellung 2014 – Tafel 03: Das "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" Rathausausstellung 2014 – Tafel 04: Die "Euthanasie"-Morde in der "Aktion T4" 1940 und 1941 Rathausausstellung 2014 – Tafel 05: Die Tötungsanstalten der "Aktion T4" Rathausausstellung 2014 – Tafel 06: Fortsetzung der "Euthanasie" - Morde 1941 bis 1945 Rathausausstellung 2014 – Tafel 07: Die "Kinder-Euthanasie" 1939 bis 1945 (Reichsausschuß-Verfahren) Rathausausstellung 2014 – Tafel 08: IMPRESSUM Rathausausstellung 2014 – Tafel 09: In Hamburg an der "Euthanasie" beteiligte Behörden und Personen Rathausausstellung 2014 – Tafel 10: Zwangssterilisationen in Hamburg Rathausausstellung 2014 – Tafel 11: Die Psychatrische und Nervenklinik der Hansischen Universität Rathausausstellung 2014 – Tafel 12: Der "Friedrichsberg-Langenhorner Plan" Rathausausstellung 2014 – Tafel 13: Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung jüdischer Patientinnen und Patienten Rathausausstellung 2014 – Tafel 14: Eskalation der Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs in Hamburg Rathausausstellung 2014 – Tafel 15: Die Staatskrankenanstalt Langenhorn im Nationalsozialismus Rathausausstellung 2014 – Tafel 16: Wege in den Tod Rathausausstellung 2014 – Tafel 17: Die "Kinderfachabteilung" in der Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn Rathausausstellung 2014 – Tafel 18: Das Kinderkrankenhaus in Hamburg-Rothenburgsort Rathausausstellung 2014 – Tafel 19: "Euthanasie" im Kinderkrankenhaus Rothenburgsort Rathausausstellung 2014 – Tafel 20: Fotografische Erinnerungen an das Kinderkrankenhaus Rothenburgsort Rathausausstellung 2014 – Tafel 21: Die Alsterdorfer Anstalten Rathausausstellung 2014 – Tafel 22: Die Alsterdorfer Anstalten im Nationalsozialismus Rathausausstellung 2014 – Tafel 23: Die Versorgungsheime in Hamburg im Nationalsozialismus Rathausausstellung 2014 – Tafel 24: Das Versorgungsheim in der Norderstraße in Hamburg-Altona Rathausausstellung 2014 – Tafel 25: Die Aktion "Sonderbehandlung 14f13" und das Konzentrationslager Neuengamme Rathausausstellung 2014 – Tafel 26: Nach der "Euthanasie": Die gescheiterte Entnazifizierung Rathausausstellung 2014 – Tafel 27: Engagement für Rehabilitation und Entschädigung Rathausausstellung 2014 – Tafel 28: Umbrüche in den 1970er- und 1980er-Jahren Rathausausstellung 2014 – Tafel 29: Engagement von Familienangehörigen: Helmut Heinze und Karen Haubenreisser Rathausausstellung 2014 – Tafel 30: Engagement von Familienangehörigen: Antje Kosemund Rathausausstellung 2014 – Tafel 31: Das Projekt "Stolpersteine in Hamburg - Biographische Spurensuche" Rathausausstellung 2014 – Tafel 32: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Rathausausstellung 2014 – Tafel 33: Biografie: Benjamin Engländer Rathausausstellung 2014 – Tafel 34: Biografie: Hannelore Scholz Rathausausstellung 2014 – Tafel 35: Biografie: Johanna Töpfer (geb. Sukowski) Rathausausstellung 2014 – Tafel 36: Biografie: Martha Johanna Margarete Weidmann (geb. Jaekel) Rathausausstellung 2014 – Tafel 37: Biografie: Minna Heinze (geb. Holst) Rathausausstellung 2014 – Tafel 38: Dorothea Kasten Rathausausstellung 2014 – Tafel 39: Biografie: Irma Sperling Rathausausstellung 2014 – Tafel 40: Biografie: Albert Freytag Rathausausstellung 2014 – Tafel 41: Biografie: Julius Bass Rathausausstellung 2014 – Tafel 42: Biografie: Margarete Heinsen (geb. Lampert) Rathausausstellung 2014 – Tafel 43: Biografie: Rolf Haubenreisser Rathausausstellung 2014 – Tafel 44: Biografie: Gebhard Pribbernow Rathausausstellung 2014 – Tafel 45: Biografie: Gerda Möller Rathausausstellung 2014 – Tafel 46: Biografie: Alfred Rahnert Rathausausstellung 2014 – Tafel 47: Biografie: Ursula Westphal Rathausausstellung 2014 – Tafel 48: Biografie: Selma Baresch