4. Wie kann man Diskriminierung heute bekämpfen?

In totalitären Staaten ist es kaum möglich und oft sehr gefährlich, für die eigenen Rechte zu kämpfen. Wie kann man in Rechtsstaaten, die über Antidiskriminierungsgesetze verfügen, gegen Diskriminierung vorgehen? Welche Möglichkeiten gibt es – und welche Schwierigkeiten können damit verbunden sein?

AUFGABEN 4

4.1.
Wie kann man in Rechtsstaaten, die über Antidiskriminierungsgesetze verfügen, gegen Diskriminierung vorgehen?




4.2.
Welche Möglichkeiten gibt es – und welche Schwierigkeiten können damit verbunden sein?
Besprecht dies in Gruppen.


Wie kann man Diskriminierung bekämpfen?

Wenn du in der Schule, an der Universität oder am Arbeitsplatz diskriminiert wirst, kannst du folgendermaßen vorgehen:

  1. Dokumentiere die Einzelheiten des Vorfalls mit Daten und Namen von Zeug*innen.
  2. Suche die Unterstützung z.B. von Freund*innen, der Familie, Vertrauenslehrer*innen, Streitschlichter*innen, Beratungsstellen. Menschen, die diskriminiert werden, können Gefahr laufen, die erlebte Ungleichbehandlung zu verinnerlichen. Hinzu kommt, dass diskriminierte Menschen oft daran zweifeln, ob ihre Rechte tatsächlich eingeschränkt werden oder ob sie sich das nur einbilden. Deshalb ist es für Menschen mit solchen Erfahrungen wichtig, sich Hilfe zu suchen, um ihr Selbstwertgefühl zu stärken und herauszufinden, ob tatsächlich eine Diskriminierung stattgefunden hat.
  3. Informiere dich gegebenenfalls über die Möglichkeit, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Viele gemeinnützige Organisationen bieten eine kostenfreie Beratung an.
  4. Formalisiere deine Beschwerde und schicke sie an die Verantwortlichen der Einrichtung, z.B. die Schulleitung, das Studienbüro an der Universität, den Arbeitgeber. Vielleicht hat die Einrichtung bereits Richtlinien zum Umgang mit Diskriminierung? Versuche dich damit vertraut zu machen. Wenn du der Einrichtung nicht vertraust, wende dich an eine externe Beschwerdestelle.
  5. Wenn die Diskriminierung bedrohliche Formen annimmt, wende dich an die Polizei.
  6. Auch in einem Rechtsstaat, der sich dem Kampf gegen Diskriminierung verschrieben hat, können rechtliche Schutzmechanismen versagen. In diesem Fall empfehlen Exper*tinnen, sich an Gleichgesinnte zu wenden, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und helfen können, damit umzugehen – dies kann eine Online-Community oder eine lokale Initiative sein. Eine Möglichkeit ist auch, mit Gleichgesinnten eine öffentliche Kampagne zu starten, um auf das Problem der Diskriminierung aufmerksam zu machen: Organisiere beispielsweise eine Kundgebung oder kontaktiere Journalist*innen, die Diskriminierung öffentlich machen.
virtuelle Ausstellungen

Die Hauptausstellung „Zeitspuren“ sowie die übrigen Ausstellungen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme stehen auch in der Mediathek digital zur Verfügung.

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