Das KZ Neuengamme und seine Umgebung

Trotz Geheimhaltung war das KZ nicht völlig isoliert. Die Menschen aus der Umgebung begegneten den Häftlingskolonnen und beobachteten sie bei der Arbeit, z. B. an der Dove Elbe oder am Elbhafen in Zollenspieker. SS-Hundestaffeln suchten auf Höfen und Feldern nach Entflohenen. Die Lagerstraße des KZ Neuengamme war wochentags Arbeitsweg einiger Anwohner. Am Nordtor wurden SS-Männer abends oft von Vierländer Mädchen erwartet. Viele lokale Firmen belieferten das KZ. In Gaststätten wurden SS-Angehörige bewirtet. Ein Bergedorfer Bestattungsunternehmen holte die Leichen ab. Mehrere Betriebe in der Region beschäftigten Häftlinge, darunter eine Holzhandlung, eine Autowerkstatt, eine Bäckerei, ein Eisengeschäft.

Foto der Lagerstraße, die zum Stammlager Neuengamme führte. Rechts der Straße sind hinten Teile des SS-Lagers wie ein Wachturm und vorne eine Verwaltungsbaracke des Häftlingslagers zu sehen.

Die Bewohner der Umgebung hatten in der Regel keinen Zugang zur Lagerstraße (heute Jean-Dolidier-Weg). Es gab jedoch Ausnahmen. Einige hatten die Erlaubnis, die Straße auf ihrem täglichen Arbeitsweg zu benutzen. Sonntags wurde das Betreten offenbar zeitweise großzügiger gestattet, so dass die Lagerstraße für manche ein Ausflugsziel war, manchmal unter den Klängen der Lagerkapelle. (Foto aus dem "Masset-Album", ANg)

virtuelle Ausstellungen

Die Hauptausstellung „Zeitspuren“ sowie die übrigen Ausstellungen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme stehen auch in der Mediathek digital zur Verfügung.

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