Bremen-Schützenhof

Außenlagerthemenmappe der Ausstellung "Zeitspuren". Informationstext und Dokumente. Vermutlich im Dezember 1944 wurden 600 bis 700 Häftlinge des Außenlagers Bremen-Blumenthal in dem zwischen Bahndamm und Bromberger Straße gelegenen Außenlager Schützenhof untergebracht. Nach einer zwangsverfügten Räumung der Schützengilde zu Kriegsbeginn hatte das Gelände zuvor unter anderem als Sammelstelle für Bremer Sinti und Roma vor ihrer Deportation in den Osten und 1942/43 auch zur Unterbringung von 250 KZ-Häftlingen der II. SS-Baubrigade gedient. Die Häftlinge wurden anfangs ausschließlich zur Herstellung von U-Boot-Teilen und zum Bau des U-Boot-Bunkers „Hornisse“ eingesetzt. Gegen Kriegsende wurde ein Teil der Häftlinge zu Aufräumungs- und Trümmerbeseitigungsarbeiten im Bremer Stadtgebiet eingesetzt. Nach Angaben des SS-Standortarztes des KZ Neuengamme, Dr. Trzebinski, befanden sich am 25. März 1945 im Lager Bremen-Schützenhof 582 männliche KZ-Häftlinge. Neben Männern aus Frankreich, Belgien und Polen kamen viele aus der Sowjetunion; viele Häftlinge waren Juden. Zwischen dem 7. und 9. April wurden die Häftlinge vom Außenlager Blumenthal zunächst zum Außenlager Bremen-Farge überstellt, das als Sammellager für alle männlichen KZ-Häftlinge der Region Bremen diente. Die „marschfähigen“ Häftlinge mussten nach Bremervörde marschieren, wo sie in Viehwaggons verladen und ins Hauptlager Neuengamme gebracht wurden. Andere Häftlinge erreichten zu Fuß oder per Bahn direkt das Kriegsgefangenenlager Sandbostel bei Bremervörde. Die jüdischen Häftlinge des Lagers Blumenthal waren direkt zum KZ Bergen-Belsen überstellt worden.


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Art des Mediums:
Text
Format:
Digitales Medium
Sprache:
Deutsch
Herausgeber:
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Veröffentlicht:
Hamburg: KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Erscheinungsjahr:
2006
Signatur:
J9.5.1019
Rechtliche Bedingungen:
alle Rechte vorbehalten



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