Hamburg-Veddel (Frauen)
Außenlagerthemenmappe der Ausstellung "Zeitspuren". Informationstext, Fotografien, Berichte, Dokumente. Mitte Juli 1944 wurde das erste Frauenaußenlager des KZ Neuengamme in einem Speicher in Veddel am Dessauer Ufer im Hamburger Freihafen errichtet. Die ersten 1000 ungarischen und tschechischen Jüdinnen waren Anfang Juli 1944 im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau für einen Arbeitseinsatz in Hamburg ausgewählt worden. Sie erreichten Hamburg wahrscheinlich am 16. oder 17. Juli 1944. Etwa einen Monat später trafen am Dessauer Ufer weitere 500 polnische Jüdinnen aus dem Getto Lodz ein, die ebenfalls aus Auschwitz-Birkenau kamen. Die Frauen mussten im Rahmen des „Geilenberg-Programms“ - ein Sofortmaßnahmenprogramm zur Rettung der zerstörten Mineralölindustrie - bei größeren Hamburger Raffinerien wie Rhenania Ossag (Shell), Ebano-Oehler (Esso), J. Schindler oder Jung-Öl Aufräumungsarbeiten verrichten. Am 13. September 1944 teilte die SS die Frauen in drei Gruppen auf und verlegte sie in die Lager Hamburg-Sasel, Wedel und Hamburg-Neugraben.
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