Hamburg-Veddel (Männer)

Außenlagerthemenmappe der Ausstellung "Zeitspuren". Informationstext, Fotos, Dokumente. Nachdem am 13. September 1944 die in Hamburg-Veddel in einem Speicher am Dessauer Ufer inhaftierten Frauen in die Außenlager Neugraben, Sasel und Wedel verlegt worden waren, wurden zwei Tage später 2000 männliche KZGefangene nach Hamburg-Veddel gebracht. Sie waren zuvor im Hauptlager Neuengamme zur Arbeit ausgewählt worden und mussten im Rahmen des „Geilenberg-Programms" - ein Sofortmaßnahmenprogramm zur Rettung der zerstörten Mineralölindustrie - Bau- und Aufräumungsarbeiten bei den Wasserwerken, bei Brauereien, Mineralölfirmen wie Jung-Öl und der Reichsbahn verrichten. Ein Kommando musste auch Panzersperrgräben bei Hittfeld ausheben. Die Bewachung der Häftlinge übernahmen Zollbeamte, die zur SS abgeordnet worden waren. Durch einen Bombenangriff der Alliierten am 25. Oktober 1944 wurde das Lager weitgehend zerstört. 150 Gefangene sollen dabei ums Leben gekommen sein. Die Überlebenden transportierte die SS ins Außenlager Fuhlsbüttel; die Arbeitseinsatzorte änderten sich nicht. Am 15. Februar 1945 verlegte die SS 800 männliche KZ-Gefangene aus dem Außenlager Fuhlsbüttel an das Dessauer Ufer zurück. Ein Kommando war in Wilhelmsburg bei der Firma Jung-Öl zur Treibstoffherstellung eingesetzt. Am 14. April 1945 ließ die SS das Außenlager am Dessauer Ufer endgültig räumen und transportierte die Häftlinge in das Kriegsgefangenen- und „Auffanglager“ Sandbostel. Bis zum 25. Oktober 1944 war SS-Obersturmführer Karl Wiedemann Leiter des Außenlagers.


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Art des Mediums:
Text
Format:
Digitales Medium
Sprache:
Deutsch
Herausgeber:
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Veröffentlicht:
Hamburg: KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Erscheinungsjahr:
2006
Signatur:
J9.12.2014
Rechtliche Bedingungen:
alle Rechte vorbehalten



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