Hamburg-Wandsbek

Außenlagerthemenmappe der Ausstellung "Zeitspuren". Informationstext, Dokumente, Berichte. Mit einem Transport aus dem Konzentrationslager Ravensbrück kamen im Juni 1944 knapp 500 Frauen zur Zwangsarbeit nach Hamburg-Wandsbek. Ende September folgte eine weitere kleinere Gruppe von Frauen. Für die Unterbringung der Häftlinge waren im Frühjahr 1944 auf dem Werksgelände der Hamburger Außenstelle der Drägerwerk AG, Lübeck, in der Ahrensburger Straße 162 drei Baracken errichtet worden. Die Frauen kamen zum größten Teil aus Polen und der Sowjetunion, aber auch Sloweninnen, Französinnen, Belgierinnen, Niederländerinnen, Deutsche und Tschechinnen waren unter ihnen. Sie wurden in Hamburg in der Gasmaskenproduktion im Rahmen des Brandt-Geräte-Programms der Drägerwerk AG sowie in den letzten Kriegswochen nach Bombenangriffen zu Aufräumungsarbeiten im Hamburger Stadtgebiet eingesetzt. Im März 1945 unternahm die Drägerwerk AG Versuche, um festzustellen, wie lange Menschen in einem gasdichten Luftschutzraum ohne Belüftungsanlage überleben können. Für diese Versuche wurden Häftlinge des Außenlagers Wandsbek in Luftschutzbunker in verschiedenen Hamburger Stadtteilen gebracht. Im April 1945 erreichten weitere Frauen aus dem Außenlager Helmstedt-Beendorf das Lager Hamburg-Wandsbek. Einige von ihnen wurden kurz vor Kriegsende in das Außenlager Hamburg-Eidelstedt gebracht, wo britische Soldaten sie am 5. Mai 1945 befreiten. Die meisten Frauen aus dem Lager in Wandsbek wurden durch das Schwedische Rote Kreuz gerettet, das sie am 1. Mai 1945 mit einem Zug von Hamburg nach Padborg in Dänemark und von dort weiter nach Schweden brachte. Leiter des Frauenaußenlagers Hamburg-Wandsbek waren SS-Unterscharführer Johannes Heinrich Steenbock, zwischenzeitlich der SS-Untersturmführer Max Kierstein und später der von der Wehrmacht in den KZ-Dienst überstellte Friedrich Wilhelm Hinz.


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Art des Mediums:
Text
Format:
Digitales Medium
Sprache:
Deutsch
Herausgeber:
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Veröffentlicht:
Hamburg: KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Erscheinungsjahr:
2006
Signatur:
J9.12.2015
Rechtliche Bedingungen:
alle Rechte vorbehalten



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