Helmstedt-Beendorf (Männer)

Außenlagerthemenmappe der Ausstellung "Zeitspuren" mit Informationstexten, Dokumenten, Zitaten. In Beendorf bei Helmstedt wurden 1944 zwei Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme errichtet - ein Männer- und ein Frauenlager. Beide Außenlager wurden von der SS unter der Bezeichnung „A III“ geführt. Sie dienten der Verlagerung besonders kriegswichtiger Rüstungsfertigungen der Askania-Werke AG und des Luftfahrtgerätewerkes Hakenfelde GmbH unter Tage. Auftraggeber war der Jägerstab beim Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion. Lagerleiter sowohl des Männer- als auch des Frauenaußenlagers war SS-Obersturmführer Gerhard Poppenhagen. Die Wachmänner waren Luftwaffenangehörige. Am 17. März 1944 erreichten die ersten Häftlinge Beendorf. Die Männer wurden zum Ausbau unterirdischer Produktionshallen in zwei benachbarten Salzbergwerken eingesetzt. Die geheimen Projekte trugen die Tarnnamen „Bulldogge“ und „Iltis“. Die schwere körperliche Arbeit und die Arbeitsbedingungen in den Stollen verursachten Gesundheitsschäden, insbesondere an Augen und Atemwegen. Ein Bericht des SS-Standortarztes des KZ Neuengamme, Dr. Trzebinski, vom 29. März 1945 wird der Häftlingsbestand für Beendorf mit 749 Männern angegeben. Über den gesamten Zeitraum des Bestehens als Außenlager ist aber von einer weitaus größeren Zahl auszugehen, da „arbeitsunfähige“ durch neue Häftlinge ersetzt wurden. Am 10. April 1945 erfolgte die Räumung beider Lager: Frauen und Männer wurden in Güterwaggons in das „Auffanglager“ Wöbbelin gebracht, wo sie am 16. April eintrafen. Die Überlebenden wurden nach zwei Wochen durch US-amerikanische Truppen in Wöbbelin befreit.


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Art des Mediums:
Text
Format:
Digitales Medium
Sprache:
Deutsch
Herausgeber:
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Veröffentlicht:
Hamburg: KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Erscheinungsjahr:
2006
Signatur:
J9.14.1003
Rechtliche Bedingungen:
alle Rechte vorbehalten



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