Lübberstedt-Bilohe
Außenlagerthemenmappe der Ausstellung "Zeitspuren". Informationstext, Fotografien, Dokumente, Berichte. An der Bahnstrecke Bremen-Bremerhaven lag in Höhe des Bahnhofs Lübberstedt in einem Wald eine Lufthauptmunitionsanstalt, die unter der Bezeichnung „Lw. 2/XI“ geführt wurde. Seit August 1944 bestand in Lübberstedt-Bilohe ein Frauenaußenlager des KZ Neuengamme. 500 Frauen, zumeist ungarische Jüdinnen, die zuvor im KZ Auschwitz-Birkenau für dieses Außenlager ausgewählt worden waren, mussten für die Munitionsanstalt arbeiten. Sie kamen in der Produktion von Seeminen, Fliegerbomben und Flakmunition zum Einsatz. Mit der näher rückenden Front wurde das Außenlager Lübberstedt-Bilohe geräumt. Nachdem kranke Frauen bereits Ende März 1945 ins KZ Bergen-Belsen transportiert worden waren, verließen die übrigen Frauen in zwei Zugtransporten das Lager. Sie erreichten Eution, wo der Zug in einen alliierten Bombenangriff geriet. Auf der Weiterfahrt nach Plön wurde der Zug abermals getroffen. Insgesamt starben etwa 100 Frauen. Die Überlebenden wurden am 3. Mai 1945 in Plön von britischen Truppen befreit.
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