Lüneburg-Kaland (II. SS-Baubrigade)

Außenlagerthemenmappe der Ausstellung "Zeitspuren". Informationstext und Dokumente. Das Außenlager Kaland, das von August bis November 1943 in Lüneburg bestand, war bis in die 1990er-Jahre unbekannt. Erst durch die Entdeckung von Unterlagen im Stadtarchiv Lüneburg und deren Veröffentlichung erhielt die Öffentlichkeit Kenntnis von der Existenz dieses Außenlagers des KZ Neuengamme. Nach den Bombenangriffen der Alliierten, die Ende Juli 1943 große Teile Hamburgs zerstört hatten, wurden auch in Lüneburg die Anstrengungen für den Luftschutz verstärkt. Ab dem 12. August 1943 mussten zunächst 155 Häftlinge des KZ Neuengamme in Lüneburg im Auftrag der Stadt Splitterschutzgräben für den Luftschutz anlegen. Das Arbeitskommando gehörte zur II. SS-Baubrigade. Als Unterkunft diente das beim Gymnasium Johanneum und gegenüber der Johanniskirche gelegene städtische Kalandhaus. Schüler des benachbarten Johanneums wurden zu Augenzeugen des Außenlagers, da sie von den Häftlingen nur ein auf dem Schulhof gezogener Doppelzaun trennte. Lagerführer war SS-Oberscharführer Johann Hille. An der Bewachung der an mehreren Stellen im Stadtgebiet eingesetzten Häftlinge beteiligte sich auch die örtliche Schutzpolizei mit „Hilfspolizisten“. In mindestens einem Fall wurde während der Sommerferien auch ein Lehrer des Johanneums dienstverpflichtet. Am 13. November 1943 wurde das Lager geräumt, die Häftlinge kamen zurück ins Stammlager Neuengamme.


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Art des Mediums:
Text
Format:
Digitales Medium
Sprache:
Deutsch
Herausgeber:
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Veröffentlicht:
Hamburg: KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Erscheinungsjahr:
2006
Signatur:
J9.23.1001
Rechtliche Bedingungen:
alle Rechte vorbehalten



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