Lütjenburg-Howacht
Außenlagerthemenmappe der Ausstellung "Zeitspuren". Informationstext, Dokumente, Berichte. Im Dezember 1944 wurde bei Lütjenburg in Hohwacht an der Ostsee das Außenlager Lütjenburg-Hohwacht errichtet. Mindestens 197 Männer waren aus dem KZ Buchenwald über das Hauptlager Neuengamme nach Hohwacht gebracht worden. Sie mussten im ausgelagerten Werksteil des Kieler Betriebes Anschütz & Co. automatische Flugzeug- und Schiffskompasse produzieren. Die Häftlinge waren in einem ehemaligen Barackenlager der Luftwaffe untergebracht, das unmittelbar an der Ostsee lag. Vermutlich waren in demselben Lager auch 200 sowjetische Zwangsarbeiter untergebracht. Bei den Häftlingen handelte es sich überwiegend um hoch qualifizierte Fachleute. Sie wurden daher besser behandelt als in den meisten anderen Außenlagern. Das Lager wurde am 19. April 1945 geräumt und die Häftlinge nach Rathmannsdorf am Nord-Ostsee-Kanal gebracht. Von dort marschierten sie am 5. Mai weiter in Richtung Kiel. Die Bewacher setzten sich in Kiel ab. Die Häftlinge marschierten daraufhin in kleinen Gruppen in Richtung Neumünster und Hamburg, bis sie auf britische Einheiten trafen. Lagerleiter war der von der Wehrmacht in den KZ-Dienst versetzte F. Löwenberg. Die Bewachung übernahmen ebenfalls ältere Wehrmachtssoldaten, die zur SS überstellt worden waren.
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