Salzgitter-Watenstedt/Leinde (Frauen)
Außenlagerthemenmappe der Ausstellung "Zeitspuren". Informationstext, Fotografien, Berichte. In dem im Mai 1944 für den Arbeitseinsatz von KZ-Häftlingen in den Stahlwerken Braunschweig eingerichteten Außenlager Watenstedt/Leinde wurden in einem getrennten Lagerteil auch weibliche Häftlinge untergebracht. Etwa 800 Häftlinge des Frauenaußenlagers waren überwiegend in der Granatenproduktion tätig. Sie kamen in verschiedenen Transporten in das Lager: Im Juli und Oktober 1944 wurden zwei Häftlingsgruppen vom KZ Ravensbrück überstellt. Ihnen folgten im Februar 1945 mehrere hundert kranke jüdische Frauen aus dem Außenlager Braunschweig (SS-Reitschule) des KZ Neuengamme. Am 7. April ließ die SS das Lager räumen. Die Frauen wurden zusammen mit den männlichen Häftlingen des Außenlagers Watenstedt/Leinde in Güterwaggons verladen und in zwei oder drei Zügen abtransportiert. Die völlig überfüllten, zum Teil offenen Güterwaggons waren auf tagelangen Irrfahrten durch Nordostdeutschland unterwegs, bevor sie am 14. April im KZ Ravensbrück ankamen. Viele Häftlinge überlebten den Transport nicht, die anderen erreichten völlig geschwächt Ravensbrück. Trotzdem wurden die „Marschfähigen“ wenige Tage später zu Fuß in Richtung Westen getrieben. Wie viele Frauen dabei ums Leben kamen, ist nicht bekannt. Einige erreichten das „Auffanglager“ Wöbbelin, wo sie am 2. Mai von US-amerikanischen Truppen befreit wurden.
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