Konflikte um das Verhalten von Funktionshäftlingen und Auseinandersetzungen zwischen „Politischen“ und „Kriminellen“ im Hauptlager Neuengamme

Die Themenmappe der Ausstellung „Zeitspuren“ beschreibt die Bedeutung der Funktionshäftlinge bei der Durchsetzung der hierarchischen Machtorganisation im Konzentrationslager. Die SS übertrug einer Reihe von Häftlingen bestimmte Ämter und Aufgaben im Konzentrationslager. Diese so genannten Funktionshäftlinge erhielten zusätzliches Essen, bessere Kleidung, eine erträglichere Unterbringung sowie einen gewissen Schutz vor dem Terror der SS. Wie in jeder hierarchischen Mittelposition konnten Funktionshäftlinge ihr Verhalten entweder an der Lagerführung oder an den Interessen der Mitgefangenen ausrichten. Hielten sich die Funktionshäftlinge an die SS, konnten sie schwache Häftlinge ausbeuten und ihre eigene Überlebenslage verbessern. Orientierten sie sich als Funktionshäftlinge „nach unten“ und handelten als Vertreter der Häftlinge, konnte sie das ihre Vorteile wie die Befreiung von körperlich schwerer Arbeit, die bessere Verpflegung oder auch ihr Amt kosten. Darüber hinaus liefen sie Gefahr, von der SS bestraft oder gar liquidiert zu werden, wenn sie sich für die Interessen ihrer Mithäftlinge einsetzten. Mit zahlreichen Aussagen ehemaliger Häftlinge wird die Rolle der Funktionshäftlinge detailliert beschrieben.


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Art des Mediums:
Text
Format:
Digitales Medium
Sprache:
Deutsch
Herausgeber:
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Veröffentlicht:
Hamburg: KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Erscheinungsjahr:
2005
Signatur:
J4.1086
Rechtliche Bedingungen:
alle Rechte vorbehalten



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