Ladelund

Vom 1. November bis 16. Dezember 1944 bestand nahe der dänischen Grenze in Ladelund ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme. Die 2000 männlichen Häftlinge waren in einem ehemaligen Barackenlager des Reichsarbeitsdienstes untergebracht, das ursprünglich für 250 Personen gebaut war. Die ersten 1000 Gefangenen erreichten Ladelund am 1. November 1944 aus dem Lager Husum-Schwesing, die anderen kamen aus dem Hauptlager Neuengamme. Die größte Gruppe stellten Häftlinge aus Polen und der Sowjetunion. Außerdem waren Niederländer, Franzosen, Italiener, Belgier und Tschechen in Ladelund inhaftiert.

Die KZ-Gefangenen mussten im Auftrag des Reichsverteidigungskommissars im Wehrkreis X Panzergräben für den so genannten „Friesenwall“ bauen. Bei Eiseskälte verbrachten sie den Arbeitstag mit Holzpantoffeln im Grundwasser stehend. Nicht nur die mörderischen Arbeitsbedingungen, sondern auch die unzureichende Ernährung und die Enge in den Baracken führten zu einer außerordentlich hohen Sterberate während des sechswöchigen Bestehens des Außenlagers. Auf dem örtlichen Friedhof liegen 298 Tote. 107 von ihnen stammen aus der niederländischen Gemeinde Putten.

Lagerführer war SS-Untersturmführer Hans Hermann Griem. Das Wachpersonal stellten SS-Männer und Marineartilleristen. Am 16. Dezember 1944 ließ die SS das Außenlager Ladelund räumen und transportierte die Häftlinge zurück ins Hauptlager Neuengamme.

Zeitraum

1. November 1944 bis 16. Dezember 1944

Anzahl der Häftlinge

2000 männliche Gefangene

Art der Arbeit

Bau von Befestigungen und Panzergräben (Projekt „Friesenwall“)

Auftraggeber

Reichsverteidigungskommissar im Wehrkreis X

virtuelle Ausstellungen

Die Hauptausstellung „Zeitspuren“ sowie die übrigen Ausstellungen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme stehen auch in der Mediathek digital zur Verfügung.

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