Hunger und Ernährung

Die Verpflegung war so ungenügend, dass sehr viele Häftlinge innerhalb weniger Monate zugrunde gingen. Der Hunger beherrschte das Denken und Verhalten den ganzen Tag über. Morgens gab es einen halben Liter wässrigen Ersatzkaffee, mittags etwa einen Liter dünne Suppe und abends ein Stück Kommissbrot mit Wurst oder Käse von schlechter Qualität. Die Brotration („Kuhle“) wurde bis Kriegsende immer weiter verringert.

In einigen Kommandos gab es 1943/44 zwei Scheiben als „Zulage“. Die Häftlinge litten unter Eiweiß-, Fett und Vitaminmangel. Viele versuchten, sich illegal Nahrung zu beschaffen. In der Kantine konnte nur einkaufen, wer Geld von zu Hause erhielt oder (ab 1943) Prämien bei der Arbeit bekam. Viele Gefangene überlebten nur, weil sie Lebensmittelpakete von ihren Angehörigen oder vom Roten Kreuz erhielten.

Alle Gefangenen wurden vom Hunger geplagt. Er tötete die menschliche Würde, nahm das Entscheidungsvermögen und verursachte Verwilderung. Die Menschen aßen, was sie finden konnten.

Wawrzyniec Węclewicz, ehemaliger polnischer Häftling, war von November 1940 bis November 1944 im KZ Neuengamme inhaftiert. Aus: Wawrzyniec We clewicz: Tyle smierci ile dni, Poznan 1983, S. 163. Übersetzung

Ein abgemagerter Häftling hält eine Schüssel in der Hand und schaut in die Kamera.
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Die Hauptausstellung „Zeitspuren“ sowie die übrigen Ausstellungen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme stehen auch in der Mediathek digital zur Verfügung.

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