Die "Aktion Weiße Busse"
Der Autor beschreibt in seinem Aufsatz die Evakuierungsmaßnahmen durch skandinavische Busse des "Roten Kreuzes" . In der Endphase des Krieges retteten diese Busse mit Einwilligung der SS aber zunächst mit unterschiedlichem Erfolg eine Anzahl dänischer Häftlinge, später größere Gruppen skandinavischer Häftlinge und schließlich Häftlinge aus vielen europäischen Ländern aus den Konzentrationslagern. Der Autor schildert den Verlauf und die Ursprünge dieser Rettungsaktionen, wobei er die Initiatoren nennt und ihre Planungen, Beweggründe und die Durchführung skizziert. In drei Phasen entwickelte sich die Befreiungsaktion aus einer Aktion zur Versorgung mit Paketen, die vorausschauend mit weiten logistischen Plänen und Vorbereitungen verbunden war, zu einer breiten Rettungsoperation. In der ersten Phase vom November 1944 bis Februar 1945 führten Rote Kreuz Busse kleine Gruppen dänischer Häftlinge aus Neuengamme und anderen Konzentrationslagern mit wechselndem Erfolg zurück, meist nach Froeslev. Die zweite Stufe wurde durch das schwedische Rote Kreuz und das schwedische Korps des Grafen Bernadotte innerhalb der zweiten März-Hälfte erreicht. Dabei wurden aus Sachsenhausen und anderen Konzentrationslagern die entkräfteten Häftlinge zuerst nach Neuengamme überführt, wo ein gesonderter Trakt für sie eingerichtet wurde. Die dritte Stufe begann Anfang April 1945 und dauerte bis kurz vor Kriegende. In dieser Phase wurden weitere Häftlinge nach Neuengamme gebracht und von dort aus oder direkt in skandinavische Länder geborgen. Bei einem Einzelunternehmen, das erfolgreich auf die Bergung der dänischen Juden, die sich in Theresienstadt befanden, abzielte, gelangten die französischen Geiseln aus Neuengamme nach Theresienstadt, von wo sie nach einiger Zeit ausgeflogen werden konnten.