Hannover-Stöcken (Akkumulatoren-Fabrik)
Außenlagerthemenmappe der Ausstellung "Zeitspuren". Im Hannoveraner Ortsteil Stöcken wurde unmittelbar neben der damaligen Accumulatoren-Fabrik AG, der heutigen Varta AG, ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme errichtet. Im Juli 1944 waren etwa 1500 Männer im Lager. Neben den Bauarbeiten zur Fertigstellung und Erweiterung des Lagers wurden die Häftlinge in der Accumulatoren-Fabrik in der Produktion von U-Boot-Batterien eingesetzt. Fehlender Arbeitsschutz führte zu Unfällen und Gesundheitsschäden. Im Lager Stöcken wurden 403 Tote registriert. Im Zuge der Räumung verließen in der Nacht vom 6. auf den 7. April 1945 die „marschfähigen“ Häftlinge das Außenlager Stöcken zu Fuß in Richtung Bergen-Belsen, wo sie am 8. April eintrafen. Häftlinge, die nicht Schritt halten konnten, wurden von SS-Wachleuten erschossen. Die kranken Häftlinge wurden am 8. April per Bahn aus Stöcken abtransportiert. Über Fallersleben und Wolfsburg erreichte der Zug Mieste, von wo aus die Häftlinge nach Gardelegen weitermarschierten. Am 13. April wurden sie dort gemeinsam mit einer größeren Gruppe von Häftlingen aus dem KZ Mittelbau-Dora in eine Feldscheune geführt, die anschließend in Brand gesetzt wurde.
PDF-Dokument anzeigen