Wilhelmshaven (Alter Banter Weg)

Außenlagerthemenmappe der Ausstellugn "Zeitspuren". Informationstext, Dokumente, Berichte, Fotografien. Am 17. September 1944 wurde in Wilhelmshaven am Alten Banter Weg ein Außenlager des KZ Neuengamme errichtet. Die über 1000 männlichen Häftlinge mussten Schwerstarbeit für die Kriegsmarinewerft sowie Aufräumungsarbeiten verrichten. Ohne Ruhetag mussten die Häftlinge zwölf Stunden täglich bei völlig unzureichender Ernährung und ständigen Schlägen und Schikanen arbeiten. Die Todesrate stieg rasch an. Im Totenbuch des KZ Neuengamme wurden für dieses Außenlager 234 Tote registriert. Die tatsächliche Zahl der Toten ist wahrscheinlich größer gewesen. Die Bewachung des Lagers wurde in den ersten zwei Monaten von französischen SS-Männern übernommen, die von etwa 200 Marineartilleristen abgelöst wurden. Am 3. April 1945 April wurden 400 kranke Häftlinge per Bahn abtransportiert. Bei einem Bombenangriff der Alliierten auf den Zug am 7. April im Lüneburger Bahnhof starben mindestens 256 Häftlinge. Von den Überlebenden wurde eine Gruppe zu Fuß weiter zum KZ Bergen-Belsen getrieben. Etwa 60 bis 80 zum Teil verletzte Häftlinge, die in Lüneburg geblieben waren, ermordete ein SS-Kommando am 11. April 1945. Etwa 600 weitere Männer verließen das Außenlager am Alter Banter Weg teils zu Fuß, teils per Bahn am 5. April. Ziel war das „Auffanglager“ Sandbostel, in dem die letzten Häftlinge erst am 18. April eintrafen. Ein Teil von ihnen wurde erneut weitergetrieben und gelangte über Stade auf den Kohlenfrachter „Olga Siemers“, der an der Elbe ankerte. Die Fahrt führte die Häftlinge nach Flensburg, wo sie schließlich an Bord des Schleppers „Rheinfels“ am 10. Mai von britischen Truppen befreit wurden.


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Art des Mediums:
Text
Format:
Digitales Medium
Sprache:
Deutsch
Herausgeber:
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Veröffentlicht:
Hamburg: KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Erscheinungsjahr:
2006
Signatur:
J9.34.1002
Rechtliche Bedingungen:
alle Rechte vorbehalten



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