Rathausausstellung 2003 - Tafel 28: Gefangene in Fuhlsbüttel: Hanne Mertens
Tafel 28 der Ausstellung „’KolaFu’ - ein Ort der Willkür und Gewalt. Zur Geschichte des Konzentrationslagers und der Strafanstalten Fuhlsbüttel 1933 – 1945“, die im Frühjahr 2003 im Hamburger Rathaus zu sehen war, setzt sich mit dem Schicksal der Schauspielerin Hanne Mertens auseinander. Mertens begann ihre Laufbahn als Schauspielerin an den Kammerspielen in München. Dort hatte sie mehrfach Probleme mit der Gestapo, weil sie offen ihre negative Einstellung gegenüber dem Nationalsozialismus und seinen Repräsentanten zum Ausdruck brachte. 1943 folgte sie einem Angebot, an das Thalia-Theater in Hamburg zu wechseln. Auch hier hielt sie sich nicht zurück. Auf einer Feier bei einer Bekannten spöttelte sie über Hitler und andere NS-Größen und sang unter anderem das Lied „Es geht alles vorüber“ mit dem weiteren Text: „ . . . zuerst Hitler, dann die Partei“. Ein Gestapobeamter war anwesend und verfasste noch am gleichen Tag einen Bericht. Am 6. Februar 1945 wurde Hanne Mertens wegen angeblicher „Wehrkraftzersetzung“ von der Gestapo verhaftet und in das Polizeigefängnis Fuhlsbüttel gebracht. Im April 1945 wurde Hanne Mertens mit 70 weiteren Fuhlsbüttel-Häftlingen in das KZ Neuengamme gebracht und im dortigen Arrestbunker ermordet.
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