Mit dem Frachtdampfer „Olga Siemers“ durch den Nord-Ostsee-Kanal und nach Flensburg
Die Themenmappe der Ausstellung „Zeitspuren“ beschreibt einen Räumungstransport von Häftlingen nach Flensburg. Zunächst waren die Häftlinge einiger Außenlager von der SS in das „Auffanglager“ Sandbostel gebracht worden. Mehrere Hundert „marschfähige“ Häftlinge mussten Sandbostel jedoch am 20. April wieder verlassen und gelangten zu Fuß, per Bahn und schließlich auch mit Schiffen wie dem Kohlefrachter „Olga Siemers“ über den Nord-Ostsee-Kanal bis nach Flensburg. Einige schwer kranke Häftlinge wurden dort in ein Lazarett überstellt, die übrigen in Güterwaggons verladen. Wenige Kilometer vom Flensburger Hafen entfernt blieben die Waggons für einige Tage in Flensburg-Weiche stehen – ohne Essen und weitgehend ohne Trinkwasser. Am 4.Mai erreichten die Häftlinge den Flensburger Hafen und wurden dort auf den Frachter „Rheinfels“ gebracht. 1600 Häftlinge mussten hier, von der SS bewacht, weiter unter unmenschlichen Bedingungen ausharren. Erst am 10.Mai wurden die Häftlinge befreit, verpflegt, medizinisch versorgt und zum Teil vom Schwedischen Roten Kreuz zur weiteren Krankenbehandlung nach Malmö gebracht.
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