Menschenjagd in Celle
Die Themenmappe der Ausstellung „Zeitspuren“ beschreibt den gnadenlosen Umhang mit KZ-Häftlingen noch in den letzten Kriegstagen. Am Abend des 8. April wurde der Zug mit 4000 Häftlingen im Bahnhof Celle bei einem US-amerikanischen Bombenangriff getroffen. Die Häftlinge durften die Waggons nicht verlassen, um Schutz vor den Bomben zu suchen; mehr als die Hälfte der Gefangenen kam ums Leben. Nach dem Angriff wurden die Häftlinge, denen es gelungen war, zu fliehen und sich zu verbergen, Opfer der Verfolgung durch SS-, Wehrmachts- und Volkssturmangehörige, aber auch von Hitlerjungen und Bürgern aus Celle. Es kam zu regelrechten Treibjagden in den umliegenden Wäldern. 200 bis 300 Häftlinge wurden dabei erschossen oder erschlagen, etwa 1100 wieder gefangen genommen.
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