Rathausausstellung 2017 – Tafel 33: Fliegermorde - Der Oststeinbek-Prozess
Tafel 33 der Rathausausstellung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme „Die Hamburger Curiohaus-Prozesse. Kriegsverbrechen vor britischen Militärgerichten“. Angesichts heftiger Luftangriffe der Alliierten auf deutsche Städte ermutigte die NS-Führung zur Lynchjustiz an abgeschossenen alliierten Fliegern, obwohl diese als Kriegsgefangene dem Schutz der Genfer Konvention unterlagen. Am 31. März 1945 starben im Hamburger Stadtteil Billstedt fünf Mitglieder einer australischen Crew durch den Abschuss ihres Flugzeugs, nur zwei konnten sich per Fallschirmabsprung retten. Einer von ihnen, Kevin George Clark, wurde in Oststeinbek festgenommen und zum Heereszeugamt nach Glinde gebracht. Der Leiter des Amtes Oberst Wilhelm Bernicke übergab Clark an den Führer der dortigen Volkssturmabteilung, Heinrich Specht. Dieser ließ den Gefangenen erschießen. Vom 17. Juni bis zum 29. Juni 1946 mussten sich Bernicke und Specht sowie der ausführende Schütze Heinrich Siemer und zwei weitere bei der Erschießung anwesende Volkssturmleute vor Gericht verantworten.
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