Rathausausstellung 2017 – Tafel 45: Kampagnen für die Inhaftierten
Tafel 45 der Rathausausstellung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme „Die Hamburger Curiohaus-Prozesse. Kriegsverbrechen vor britischen Militärgerichten“. Anfang der 1950er-Jahre drängten die Westalliierten USA, Großbritannien und Frankreich angesichts des Kalten Krieges auf eine Wiederbewaffnung der jungen Bundesrepublik. Teile der ehemaligen Wehrmacht sowie der damaligen Regierungsparteien CDU, CSU, FDP und DP forderten als Vorbedingung für einen westdeutschen Wehrbeitrag die Freilassung der von westalliierten Gerichten als Kriegsverbrecher Verurteilten. Sie betrachteten die Prozesse als Ausdruck alliierter Siegerjustiz und bezeichneten die in den alliierten Gefängnissen in Werl, Spandau, Wittlich und Landsberg Inhaftierten als „Kriegsverurteilte“. Aus großen Teilen der Gesellschaft einschließlich der Kirchen gab es Solidaritätsbekundungen mit den Inhaftierten.
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