Lagererrichtung und Baukommandos

Lagererrichtung

Ab Februar 1940 trafen immer neue Häftlingstransporte aus dem KZ Sachsenhausen in Neuengamme ein. Unter Leitung des ersten Kommandanten, Walter Eisfeld, wurde eine eigene Verwaltung aufgebaut. Neuengamme galt seit dem Frühjahr 1940 als selbstständiges Konzentrationslager. (Das genaue Datum ist nicht bekannt.) Die Bauarbeiten für das neue Lager begannen im April und wurden mit großem Nachdruck vorangetrieben. Am 4. Juni bezogen die KZ-Gefangenen die ersten drei Baracken. Bis Ende 1940 waren 14 Häftlingsunterkünfte, Werkstattbaracken, ein Krankenrevier, die Küche und andere Bauten sowie Umzäunung und Wachtürme fertig gestellt. Auch das SS-Lager entstand 1940/41. Das Zuschütten der Wassergräben, die Verlegung der Kanalisation, die Befestigung des Appellplatzes und der Wege sowie die Inneneinrichtung der Baracken zogen sich noch bis zum Sommer 1941 hin.

Schwarz-weiß-Foto: Im Bildvordergrund stehen drei uniformierte Wachmänner mit dem Rücken zur Kamera und beobachten die hinter ihnen arbeitenden KZ-Häftlinge. Im Hintergrund stehen Holzbaracken des umzäunten Häfltingslagers. Überall liegen stapelweise Holzbauteile.

Baukommandos

Erd-, Transport- und Bauarbeiten gehörten zu den härtesten Arbeiten der Häftlinge im Konzentrationslager Neuengamme. Die Häftlinge arbeiteten, unzureichend bekleidet und ernährt, im Freien. Sie mussten den lehmigen Boden ausheben, voll beladene Loren und Karren schieben, Planierwalzen und Transportwagen ziehen und andere schwere Tätigkeiten verrichten. Entsprechend rasch setzte der körperliche Verfall ein. Schläge waren Bestandteil des Arbeitsalltags. Sie trafen besonders häufig Gefangene, die schon geschwächt oder krank waren und daher die geforderte Arbeitsleistung nicht erbringen konnten. Bewusst wurde auf den Einsatz von Maschinen wie z.B. Baggern verzichtet. In den Bauhandwerkerkolonnen waren die Arbeitsbedingungen etwas erträglicher. Handwerker galten als Fachkräfte, deren Arbeitskraft benötigt wurde, und wurden daher weniger geschlagen.

virtuelle Ausstellungen

Die Hauptausstellung „Zeitspuren“ sowie die übrigen Ausstellungen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme stehen auch in der Mediathek digital zur Verfügung.

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