Kaltenkirchen

Im August 1944 wurden über 500 männliche Häftlinge des Konzentrationslagers Neuengamme in Güterwaggons der AKN (Eisenbahngesellschaft Altona– Kaltenkirchen– Neumünster) zum Außenlager Kaltenkirchen gebracht. Ein bereits bestehendes Barackenlager der Luftwaffe in Nützen im Ortsteil Springhirsch diente ihnen als Unterkunft. Die Häftlinge wurden beim Ausbau eines Flugplatzes für die Luftwaffe eingesetzt. Die Start- und Landebahn sollte für ein neues düsengetriebenes Jagdflugzeug verlängert werden. Die Belegungsstärke schwankte aufgrund des ständigen Austausches von „arbeitsunfähigen“ Häftlingen gegen andere Gefangene aus dem Stammlager Neuengamme.

Die ohnehin schwere körperliche Arbeit bei mangelhafter Ernährung wurde auf täglich elf Stunden ausgeweitet. Die Zahl der Todesfälle stieg. 214 Tote sind namentlich bekannt, nach Aussagen Überlebender ist jedoch von mehr als 500 Toten auszugehen. Aufgrund des ständigen Ersatzes der ins Stammlager Neuengamme zurücktransportierten Häftlinge kann die genaue Zahl jedoch nicht mehr ermittelt werden.

Am 17. April 1945 ließ die SS das Außenlager räumen. In Güterwaggons gepfercht, wurden die Häftlinge in das Auffanglager Wöbbelin bei Ludwigslust transportiert.

Lagerführer war zunächst SS Hauptsturmführer Otto Freyer, anschließend SS Hauptsturmführer Bernhard Waldmann, beide waren von der Wehrmacht in den KZ-Dienst versetzt worden. Etwa 85 Luftwaffensoldaten stellten die Wachmannschaft. Dem Lagerführer unterstanden zwei oder drei SS Unterführer. 

Zeitraum

August 1944 bis 17. April 1945

Anzahl der Häftlinge

500 männliche Gefangene

Art der Arbeit

Ausbau eines Militärflugplatzes

Auftraggeber

Luftwaffe

virtuelle Ausstellungen

Die Hauptausstellung „Zeitspuren“ sowie die übrigen Ausstellungen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme stehen auch in der Mediathek digital zur Verfügung.

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