Boizenburg

Das Außenlager lag am Rande der mecklenburgischen Kleinstadt Boizenburg direkt auf der Elbbergkuppe an der heutigen Bundesstrasse 5, die von Lauenburg nach Ludwigslust führt. Erbaut wurde es Anfang der 1940er Jahre und diente anfänglich zur Unterbringung von Kriegsgefangenen. Zwischen August 1944 und Ende April/Anfang Mai 1945 war es Außenlager des KZ Neuengamme und vermutlich mit etwa 400 ungarischen Jüdinnen belegt, die direkt aus Auschwitz-Birkenau nach Norddeutschland gekommen waren. Die Häftlinge arbteiteten für die Firma Thomsen & Co, welche Teile von Kriegsschiffen und Tragflächen für Flugzeuge herstellte. Diese Tätigkeit wurde infolge der alliierten Bombenangriffe im März 1945 eingestellt. Stattdessen erfolgte vermutlich die Lagerräumung. Die inhaftierten Jüdinnen verließen am 28. April 1945 zu Fuß das Lager in Richtung Ludwigslust. Höchstwahscheinlich sollten sie in das sogenannte Auffanglager Wöbbelin geführt werden. Nach fünftägigem Fußmarsch wurden die Häftlinge durch die US-Armee bei Groß Laasch befreit.

Schwarz-weiß Foto einer Baracke aus Ziegelsteinen. Im Hintergrund stehen einige Bäume und links eine weitere Hütte.

Zeitraum

August 1944 bis 28. April 1945

Anzahl der Häftlinge

400 Weibliche Gefangene

Art der Arbeit

Produktion von Flugzeug- und Schiffsteilen

Auftraggeber

Thomsen & Co.

Themenmappe: Boizenburg Boizenburg
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