Lütjenburg-Hohwacht

Im Dezember 1944 wurde in Hohwacht an der Ostsee bei Lütjenburg das Außenlager Lütjenburg- Hohwacht errichtet. Mindestens 197 Männer – nach dem Bericht des SS-Standortarztes des KZ Neuengamme, Dr. Trzebinski, vom 29. März 1945 – waren aus dem KZ Buchenwald über das Stammlager Neuengamme nach Hohwacht gebracht worden. Sie mussten im ausgelagerten Werksteil des Kieler Betriebes Anschütz & Co. automatische Flugzeug- und Schiffskompasse produzieren. Die Häftlinge waren in einem ehemaligen Barackenlager der Luftwaffe untergebracht, das unmittelbar an der Ostsee lag. Sie wurden auf drei Baracken aufgeteilt, vier weitere wurden als Werkstätten genutzt. Vermutlich waren in demselben Lager auch 200 sowjetische Zwangsarbeiter untergebracht.

Die Arbeit erforderte viel Geschick. Bei den Häftlingen handelte es sich überwiegend um hoch qualifizierte Fachleute. Sie wurden daher besser behandelt als in den meisten anderen Außenlagern. Das Lager wurde am 19. April 1945 geräumt und die Häftlinge nach Rathmannsdorf am Nord-Ostsee-Kanal gebracht. Von dort marschierten sie am 5. Mai weiter in Richtung Kiel. Die Bewacher setzten sich in Kiel ab. Die Häftlinge marschierten daraufhin in kleinen Gruppen in Richtung Neumünster und Hamburg, bis sie auf britische Einheiten trafen.

Die Bewachung übernahmen ältere Wehrmachtssoldaten, die zur SS überstellt worden waren.

Zeitraum

Dezember 1944 bis 20. April 1945

Anzahl der Häftlinge

197 männliche Gefangene

Art der Arbeit

Produktion von Navigationsgeräten

Auftraggeber

Anschütz & Co. (Kiel)

virtuelle Ausstellungen

Die Hauptausstellung „Zeitspuren“ sowie die übrigen Ausstellungen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme stehen auch in der Mediathek digital zur Verfügung.

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