Männeraußenlager in Hamburg

Hamburg-Rothenburgsort (Bullenhuser Damm)

Im November 1944 wurde das Außenlager in der Schule am Bullenhuser Damm eingerichtet. Im März 1945 betrug die Belegstärke 592 männliche Häftlinge. Der Arbeitseinsatz der Männer bestand in der Herstellung von Steinen und Platten aus Trümmerschutt. Am 9. und 11. April 1945 wurde das Lager aufgelöst. In der Nacht vom 20. auf den 21. April 1945 ermordete die SS in dem leerstehenden Lager 20 jüdische Kinder, zwei niederländische Häftlingspfleger, zwei französische Ärzte, sowie 24 sowjetische Kriegsgefangene.

Schwarz-weiß-Foto des Schulgebäudes von Anfang der 1980er Jahre.

Hamburg Finkenwerder

Im Oktober 1941 wurden mehr als 600 männliche Häftlinge in ein Barackenlager auf dem Gelände der Deutschen Werft in Hamburg verlegt, wo sie im Schiffsbau arbeiteten. In einigen Fällen wurden sie zu Aufräumarbeiten im Hafen und zu Gleisbauarbeiten herangezogen. Nachdem das Lager mehrmals von alliierten Bombenangriffen getroffen worden war, verlegte die SS die Überlebenden im März 1945 in andere Außenlager.

Schwarz-weiß-Foto vom ehemaligen Gelände des Außenlagers Hamburg-Finkenwerder. Im Hintergrund sieht man ein Gebäude, vor dem Lastwagen stehen und im Vordergrund die Straßenecke mit einigen Schildern und Containern.

Hamburg-Fuhlsbüttel

Am 26. Oktober 1944 war in einem Gebäudeteil des Zuchthauses Fuhlsbüttel ein Außenlager mit zirka 1300 männlichen Häftlingen eingerichtet worden. Der Grund hierfür war die weitgehende Zerstörung des Außenlagers Hamburg-Veddel (Dessauer Ufer) infolge eines Bombenangriffs der Alliierten. Die Häftlinge waren im Rahmen des „Geilenberg-Programms“ – ein Sofortmaßnahmeprogramm zur Rettung der zerstörten Mineralölindustrie – zu Aufräumarbeiten eingesetzt. Daneben wurden einige Kommandos auch zum Bau von Panzergräben und zur Trümmerbeseitigung und Leichenbergung in der Stadt eingesetzt. Im Februar 1945 verlegte die SS die Häftlinge wieder zurück in das Lager am Dessauer Ufer.

Hamburg-Hammerbrook (Bombensuchkommando)

Schwarz-weiß-Foto von drei KZ-Häftlingen in gestreifter Häftlingskleidung vor einem zerstörten Gebäuden. Einer von ihnen arbeitet mit einer Schaufel mit langem Stiel. Auf der Höhe des ersten Stockwerks des Gebäudes stehen drei Personen in dunkler Kleidung auf einem Trümmerhaufen, die etwa bis zur Hüfthöhe auf dem Foto abgebildet sind.

Ab Mitte 1944 waren etwa 35 männliche Häftlinge im Außenlager Hamburg-Hammerbrook untergbracht. Ihre Aufgabe war es, Bombenblindgänger zu suchen und zu entschärfen. Über den Zeitpunkt der Räumung und Verbleib der Häftlinge können keine sicheren Aussagen gemacht werden.

Hamburg-Hammerbrook (II. SS-Baubrigade)

Ab Mitte 1944 waren etwa 35 männliche Häftlinge im Außenlager Hamburg-Hammerbrook untergbracht. Ihre Aufgabe war es, Bombenblindgänger zu suchen und zu entschärfen. Über den Zeitpunkt der Räumung und Verbleib der Häftlinge können keine sicheren Aussagen gemacht werden.

Hamburg-Hammerbrook (Spaldingstraße)

Im Oktober 1944 errichtete die SS in dem im Juli 1943 eingerichteten Sperrgebiet Hamburg-Hammerbrook ein weiteres Außenlager in der Spaldingsstraße, in dem etwa 200 männliche Häftlinge untergebracht wurden. Die Häftlinge mussten an unterschiedlichen Einsatzorten im Auftrag der Stadt Aufräumarbeiten, Leichenbergung und Bombenentschärfung nach den Bombenangriffen durchführen. Daneben bestanden aber noch weitere zahlreiche kleinere Arbeitskommandos in Hamburg zu denen die Männer herangezogen wurden. Im April 1945 wurde das Lager geräumt.

Schwarz-weiß-Foto vom zerbombten Vorderhaus eines Gebäudekomplexes in der Spaldingstraße.

Hamburg-Steinwerder (Blohm & Voss)

Schwarz-weiß-Foto des zerbombten Werftgeländes. Im Bildvorgergrund verläuft ein eingestürzter Steg, in der Bildmitte sind ein schräg zum Wasser geneigter Stegteil und ein Schiff in leichter Schieflage zu sehen. Im Hintergrund sieht man das gegenüberliegende Ufer.

Die Werft Blohm & Voß bei Kriegsende. Foto: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, 1945 (ANg 1985-5702).

Am 9. Oktober 1944 wurde ein Außenlager auf dem Werftgelände von Blohm & Voss errichtet. Die etwa 600 männlichen Häftlinge waren in der U-Boot-Produktion und zu Aufräumarbeiten auf dem Werftgelände eingesetzt. Am 12. April 1945 ließ die SS das Lager auf Wunsch der Firma Blohm & Voss räumen.

 

Hamburg-Steinwerder (Stülckenwerft)

Im November 1944 richtete die SS und die Leitung der Stülckenwerft auf dem Firmengelände ein Außenlager ein, in dem 250 männliche Häftlinge untergebracht wurden. Die Häftlinge wurden zu Werft- und Aufräumarbeiten eingesetzt. Am 21. April 1945 ließ die SS das Lager räumen.

Schwarz-weiß-Foto des zerbombten Reiherstieges. Im Vordergrund ist Wasser zu sehen, in der Bildmitte der aus dem Wasser ragende Stieg, auf dem ein kaputtes Gebäude mit Schornstein steht.

Hamburg-Veddel (Dessauer Ufer)

Am 15. September 1944 wurden 2000 männliche Häftlinge im früheren Frauenaußenlager Hamburg-Veddel (Dessauer Ufer) untergebracht. Sie wurden im Rahmen des „Geilenberg-Programms“ - ein Sofortmaßnahmeprogramm zu Rettung der zerstörten Mineralölindustrie - bei Bau- und Aufräumarbeiten eingesetzt. Am 25. Oktober 1945 wurde das Lager durch einen alliierten Bombenangriff weitgehend zerstört. Die SS verlegte die Überlebenden anschließend in das Außenlager Fuhlsbüttel. Im Februar 1945 wurden die Häftlinge ins Außenlager Dessauer Ufer zurückverlegt. Die endgültige Räumung des Lagers erfolgte am 14. April 1945.

Schwarz-weiß-Foto des Speichers. Im Vordergrund sieht man etwas Gestrüpp vom Ufer und das Wasser, in der Bildmitte das Speichergebäude.
virtuelle Ausstellungen

Die Hauptausstellung „Zeitspuren“ sowie die übrigen Ausstellungen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme stehen auch in der Mediathek digital zur Verfügung.

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